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Beate SöntgenProfessorin für Kunstgeschichte |
Aufenthalt
April 2013 – September 2013
Forschungsprojekt
Mehr Natürlichkeit. Diderot – Greuze – Chardin
Diderot hat seine Reformbemühungen um wirkungsvolle Darstellung unter die Überschrift „Natürlichkeit“ gestellt. Die Kriterien für das, was als natürlich und überzeugend gilt, wechseln jedoch, je nach beschriebenem Gegenstand. Das Projekt verfolgt zwei Fragestellungen: zum einen geht es um evidenzerzeugende künstlerische und textuelle Verfahren bei Greuze und Chardin, zum anderen um die wechselseitige Erhellung von Bild und kunstkritischem Text. Diderot führt die Wirkung des Bildes im eigenen Schreiben vor, um diese durch den Text zu stärken oder auch erst hervorzutreiben. Umgekehrt nährt sich das Schreiben aus den Qualitäten des Bildes, auf das es trotz eigensinniger Überschreitungen bezogen bleibt. Zugleich werden die Gemälde von Diderot instrumentalisiert, um sein Kunstverständnis mithilfe der Evidenz des Bildlichen überzeugend vorzuführen: Die Bilder werden durch die Weise ihrer Vergegenwärtigung zum sprechenden Beleg der Darstellungstheorie Diderots. Eingefügt werden zugleich reflexive Brechungen beim Fällen eines Urteils, die den Evidenzeffekt der Bilder und der Texte durchkreuzen, ohne ihn außer Kraft zu setzen.
Forschungsschwerpunkte
- Kunst des 18.-21. Jahrhunderts, vor allem französische und deutsche Malerei des 18. und 19. Jahrhunderts sowie zeitgenössische Kunst
- Theorie und Kulturgeschichte des Bildes
- Rezeptionsästhetik, Geschichte und Theorie der Wahrnehmung und der Affekte
- Kunsttheorie der Moderne
- Geschichte, Theorie und Praxis der Kunstkrititk
Publikationen
Manets Pathos, in: Flaubert-Jahrbuch 2011, hg. v. B. Vinken, 2012.
Das Interieur als psychische Installation. Zur Einrichtung des Innenraums bei Teresa Hubbard/Alexander Birchler und Eija-Liisa Ahtila, in: Kinematographische Räume, hg. v. U. Frohneu. u. L. Haberer, München: Wilhelm Fink Verlag 2012, S. 419-446.
Entleerung und Re-Möblierung. Zur Einrichtung des Innenraums in Bildern der Romantik und des Biedermeier, in: Schläft ein Lied in allen Dingen ? hg. v. C. Holm u. G. Oesterle, Würzburg: Verlag Königshausen & Neumann 2011, S. 263-281.
Bild und Bühne. Das Interieur als Rahmen wahrer Darstellung, in: Räume des Subjekts um 1800, hg. v. J. Steigerwald u. R. Behrens, Wiesbaden: Harrassowitz Verlag 2010, S. 53-72.
Arbeit am Bild. Gerhard Richters Diskretion, in: Abstrakte Bilder, hg. v. U. Wilmes u. Gerhard Richter, Ostfildern: Hatje Cantz Verlag 2008, S. 35-43.
KontaktBeate SöntgenKolleg-Forschergruppe BildEvidenz Arnimallee 10 |