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Kolleg-Forschergruppe BildEvidenz
Geschichte und Ästhetik

Die mit den Mitteln der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Kolleg-Forschergruppe BildEvidenz. Geschichte und Ästhetik nimmt eine der ältesten und grundsätzlichsten Fragen der Bildreflexion auf, nämlich die Frage nach den Strukturen und Verfahren bildlicher Evidenzerzeugung. Dabei geht sie von der Prämisse aus, dass bildliche Evidenz als eine ästhetische Grundkategorie sowohl Verfahren der Repräsentation als auch die Erzeugung einer eigenen visuellen Präsenz einschließt. Bilder sind weder als autoreflexive Sinnproduzenten aus sich selbst heraus verständlich noch erschöpfen sie sich in ihrer Entzifferbarkeit als Zeichensysteme. Vielmehr entfalten sie ihre Bedeutung gerade durch die Verschränkung von Autonomie und Heteronomie. Diese zweifache Bestimmung ist für das Vorhaben grundlegend, denn erst in der wechselseitigen Vermittlung von Wirklichkeitsbezug und Eigenwirklichkeit lassen sich Funktion und Bedeutung der Bilder angemessen beschreiben.

Ziel des Kollegs ist es, die verschiedenen historischen und ästhetischen Formen sowie Funktionen dieser Vermittlung am Beispiel konkreter Fallstudien von der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Kunst bis zur Bildproduktion und Kunst der Gegenwart zu erforschen. Auf diese Weise soll der Kategorie der Evidenz ihre historische Tiefe zurückgewonnen und zugleich ein gangbarer Weg zwischen historischer Betrachtung und ästhetischem Zugang, zwischen Begriff und Anschauung eröffnet werden. Die zentralen Bausteine des Kollegs sind die Forschungsprojekte der beiden Sprecher und der MitarbeiterInnen, der Austausch mit assoziierten ForscherInnen vor Ort sowie das internationale Fellowprogramm.