Anna Magnago Lampugnani

 

Anna Magnago Lampugnani

Juniorfellow

Aufenthalt

Mai 2018 – Oktober 2018

Forschungsprojekt

Die Auseinandersetzung mit dem Konzept Inspiration hat deutlich gemacht, dass obgleich vor allem in der kunstwissenschaftlichen Forschung immer wieder davon die Rede ist, dass Künstler sich gegenseitig inspirieren oder von etwas inspiriert werden, der Begriff differenzierter in den Blick zu nehmen ist. Denn während Inspiration zumindest ursprünglich ein strikt religiöses Konzept bezeichnet, welches die Heilige Schrift als göttliches Diktat rechtfertigt, wird vielmehr Enthusiasmus (Furor, bzw. Begeisterung) für dichterische Produktion in Anspruch genommen. Nicht nur durch die Neuplatoniker erlebt der Furor poeticus im Quattrocento Konjunktur: Vor allem im 16. Jahrhundert wird etwa in Italien heftig über Herkunft, Wirkungsweise und Stellenwert poetischer Begeisterung diskutiert. Und tatsächlich wird auch erst im Cinquecento Bildenden Künstlern in der Kunstliteratur Furor zugesprochen. In dem Projekt wird analysiert, wie Furor in der Kunsttheorie thematisiert und beschrieben wird und wie er sich zu anderen Konzepten der Bildinvention – etwa dem ingenium, der industria, dem studium bzw. dem Konzept des Künstlers als pictor doctus – verhält. Ferner gilt es zu erforschen, wie künstlerische Begeisterung in der Ikonographie dargestellt wurde, welche Quellen oder Faktoren Künstler z.B. in Atelierbildern, allegorischen Darstellungen der Malkunst oder Selbstportraits als Auslöser eines besonders produktiven Ausnahmezustandes inszenieren. Nach einer Skizzierung der Transformationsgeschichte des Konzepts, welches sich schon erstaunlich früh von seinen religiösen Implikationen löst, ist auf dieser Grundlage frühneuzeitlichen literarischen, kunsttheoretischen und ikonographischen Vorstellungen von künstlerischer Begeisterung nachzugehen.

 

Forschungsschwerpunkte

          • Kunsttheorie und Kunstliteratur
          • Italienische Bildkünste der Frühen Neuzeit (14-17. Jh.)
          • Mobilität und Skulptur im Stadtraum

Publikationen

Einleitung und Kommentar zur Vita des Pietro Cavallini, in: Giorgio Vasari, Das Leben des Cimabue, des Giotto und des Pietro Cavallini, übers. v. Victoria Lorini, komm. u. eingeleitet von Fabian Jonietz (Giotto u. Cimabue) u. Anna Magnago Lampugnani (Cavallini), Berlin 2015.

 

 

 

Kontakt

Anna Magnago Lampugnani

Kolleg-Forschergruppe BildEvidenz

Arnimallee 10
14195 Berlin

Zimmer
Tel.: +49(0)30-838-

anna.magnago.lampugnani@fu-berlin.de